Diese Laternen sind in der Mittelalter-Szene weit verbreitet und verankert, jedoch anscheinend ohne wirklichen historischen Hintergrun. Nichts desto trotz, mir gefallen sie als Deko und auch in Verwendung, also ran ans Werk.
Ungefähre Abmessungen:
Durchmesser –> 15 – 17 cm
Höhe –> 22 – 25 cm
Holzstärke Boden / Ring –> ca. 1,5 bis 2 cm
Was benötigst du für eine Visby-Laterne:
Holzplatten für Boden und Deckel (Ring)
Rundholz
Beize
Säge / Leim / Schleifpapier / Stichel
Bleistift / Zirkel / Lineal
Ziegen-Rohhaut (Stärke ca. 0,4mm)
Lederband
Zeit & Motivation
dunkle Beize
Die genauen Arbeitsschritte sind so halbwegs auf den Fotos ersichtlich, werde aber bei den Fotos noch ein paar Details direkt erwähnen, aber hier noch ein paar Kleinigkeiten auf die ihr achten solltet, damit ihr die Visby-Laterne – so wie ich – nicht 2 x bauen müsst weil der Holzring gesprungen ist.
Tipp 1: Löcher IMMER vorbohren!
Tipp 2: Den Lappen mit dem Leinöl (wo wir die Rohhaut am Schluß durchsichtiger machen) UNBEDINGT nass entsorgen oder in einem Luftdichten Behälter, da sich das Leinöl selbstentzünden kann!
Tipp 3: Die Rohhaut wird naß verarbeitet, ist dadurch weich (einfach 3 – 4 Stunden im Wasser einweichen), lässt sich super nähen und zieht sich beim trocknen wieder zusammen. So umschließt sie die Lampe schön fest!
Tipp 4: Löcher beim Nähen nicht zu nahe am Rand machen, da sie beim Zusammenziehen sonst einreißen können!
Tipp 5: Kaltes Wasser zum einweichen reicht übrigens. Mit warmen Wasser geht´s evtl. ein bisserl schneller, riecht aber dafür mehr nach Ziege!
Tipp 6: Für die Alterung des Holzes kann aber sicher auch in die Haushaltsküche gegriffen werden: Kaffee, Tee, etc. .. sollte das Holz auch färben denke ich. Einfach mal probieren oder googeln was es noch so für Mittelchen gibt. Ich hatte die Beize daheim also habe ich sie genommen.
Ich glaube das war´s so halbwegs … also ab zu den Fotos für die Detailinfo´s!
Schritt 1: Kreise zeichnen:
Der gute alte Zirkel aus der Gymnasiumzeit durfte auch wieder mal raus … Becher / Teller geht natürlich auch zum Kreis zeichnen.
Schritt 2: Aussägen:
Der aufwändigste Teil ist die einzelnen Holzstücke auszuschneiden. Nimm dir dafür genügend Zeit und säge vorsichtig.
Schritt 3: Mit dünnen Bohrer vorbohren:
Mit einem dünnen Bohrer mal beide Holzhälften durchbohren damit die Stäbe dann auch im richtigen Abstand plaziert werden können.
Schritt 4: Nun richtig bohren.
Schritt 5: Stäbe einleimen
Schritt 6: Leim auch am Ring oben hingeben
Den Leim sieht man nachher eh nicht mehr. Man kann natürlich auch 100% sauber arbeiten und den Leim im Loch versenken.
Schritt 7: Das Holz beizen.
Schritt 8: Lederband wählen
Schritt 9: Maß nehmen
Schritt 10: Rohhaut einweichen
Rohhaut dann 3 – 4 Stunden einweichen (gerne am Balkon, außer man steht auf den Geruch … ).
Danach ist die Haut so richtig rutschig und glibbrig …
Schritt 11: Drübernähen
Im – wie schon erwähnt – feuchten Zustand drübernähen …
Nachdem die Haut getrocknet ist und sich zusammengezogen hat, kann man sie mit einem Pinsel oder Tuch (Achtung bei der Entsorgung nochmal !!) einreiben und trocknen lassen.
Hier kommt dann nochmal die unterschiedliche Dicke des Naturmaterials so richtig urig zur Geltung.
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